Autor*in
Parallelprotokoll 03052215391600
Parallelprotokoll 03052215391600
|15:39 Mit der Maske rieche ich gar nicht den spezifischen Duft des U‑Bahnhofs, meines U‑Bahnhofs. Neben uns nölt ein müdes Kleinkind: „Duu-duu!“ „Na Mensch, drei Minuten. Da brauch ich ja gar nicht lange warten“, sagt ein Mann, der hinter uns langgeht. Er schnattert mit einem anderen Mann, der eine höhere Stimme hat als er selbst. Neben uns spielt eine Mama mit ihrem Kind im Kinderwagen. Man kann nicht ganz sagen, ob die Laute, die das Kind ausstößt, Lachen oder Weinen sind.
Schreiben fürs Leben und gegen den Tod
Schreiben fürs Leben und gegen den Tod
|Eines Sonntags radle ich nach der Lektüre von Wolfgang Herrndorfs Arbeit und Struktur von Mitte nach Wedding, um das inoffizielle Denkmal des Autors zu besuchen.
GRANADA COMING OUT
GRANADA COMING OUT
|Wir gingen von der Plaza Gran Capitán Richtung Pedro Antonio de Alarcón. Jaime hing an Pilar, Dottore redete, Ricardo lachte, Alicia rauchte und Moha drehte sich eine Zigarette. Die Luft war angenehm, nicht zu warm, aber auch nicht kühl.
Flüchtige Nachbarschaften in der osteuropäischen Migrationsprosa
Flüchtige Nachbarschaften in der osteuropäischen Migrationsprosa
|Die deutschsprachige Migrationsprosa aus Osteuropa ist häufig eng mit den urbanen Räumen von Großstädten verbunden. Das Leben der Protagonist*innen ist oft durch die Urbanität, Mobilität und Diversität einer postmigrantischen und globalisierten Weltordnung bestimmt.
Nachbar werden
Nachbar werden
|Vor acht Jahren sind wir nach Friedenau gezogen, fast ungewollt. Umziehen wollten wir schon, aber dass es nach Friedenau ging, war Zufall gewesen. Es lag an der Wohnung, nicht am Kiez, der auf meinem Stadtplan zuvor keine Rolle gespielt hatte.
Vier Wände
Vier Wände
|Die erste Wand war dünn. Sie hat nicht viel gesehen. Weil es so finster war. Man hat vom Fenster in den Hof geschaut. Nicht in den ersten oder zweiten. Sondern hinten raus. In den Hof zwischen den Häusern. Auf das Hinterhaus von irgendeiner Mietskaserne. Ich weiß bis heute nicht, auf welches Haus ich da eigentlich geschaut habe.
Das Haus in der Nachbarschaft
Das Haus in der Nachbarschaft
|Die Fotos sahen aus wie aus der Werbung. Eine Küche mit einem großen Gasherd, großer Dunstabzugshaube und Medizinschrank, ein Badezimmer mit weißen Kacheln und weißer Wanne…
Der Nazi-Putzi
Der Nazi-Putzi
|Auf den letzten Metern wolle sie nicht noch Stress kriegen, sagte die Frau, als ich sie fragte, was mit den Spielfiguren im Schrank geschehen solle. Ich kam auf ein Inserat bei Ebay Kleinanzeigen, um eine Vitrine abzuholen, die sie verschenken wollte.
Mit der Nachbarin ins Gericht
Mit der Nachbarin ins Gericht
|Der Nachbar ist nicht nur derjenige, der in der Nähe wohnt, sondern auch derjenige, der nebenan klatscht. Besonders nahe rückt der Klatsch in Zeiten urbaner Wohnungsnot, wie zum Beispiel im Jahr 1928, als in Groß-Berlin „nicht weniger als 165.000 Wohnungen“ fehlten.
Aus der Zeit gefallen?
Aus der Zeit gefallen?
|Wer die zweieinhalb Kilometer vom Molkenmarkt hinter dem Roten Rathaus bis zum Potsdamer Platz zu Fuß geht, wird sich wahrscheinlich wünschen, lieber mit dem Taxi gefahren zu sein: Die sechsspurige Leipziger Straße lädt keinesfalls zum Flanieren ein. Jedoch würde die schnelle Autofahrt eine ganze Reihe interessanter, zum Teil merkwürdiger Begegnungen verhindern.
Moabit von der Landschaft aus gesehen
Moabit von der Landschaft aus gesehen
|In den Wochen des zweiten Lockdowns seit November (den ersten habe ich im Süden Deutschlands verbracht) erlebe ich nun zum ersten Mal in Berlin mit, wie ein Kiez immer stiller wird – und wie dieser Dämmerzustand des Urbanen mit den länger werdenden Herbstnächten einhergeht.
Wie ich Botschafterin der DDR wurde
Wie ich Botschafterin der DDR wurde
|Dass ich ostdeutsch sozialisiert bin, bemerke ich erst, als ich meine Heimatstadt verlasse und plötzlich die Einzige bin. Ich lerne schnell, dass meine Herkunft erklärungsbedürftig und beladen von Vorannahmen ist, die es zu bestätigen oder zu revidieren gilt.
Um den Hals eine ganze Geschichte
Um den Hals eine ganze Geschichte
|Wir stiegen die Stufen hinunter. Orangefarbene Kacheln an den Wänden. Ein dumpfer Geruch. Ein lautes Scheppern des einfahrenden Zuges. Meine kleine Hand in deiner großen Hand. Mein Kopf an deinen Rücken gelehnt. Immer diese komische Angst in meinem Bauch.
Die Chausseestraße
Die Chausseestraße
|Der 1922 ermordete Walter Rathenau, wie sein Vater Chef der AEG, damals um die Ecke der Chausseestraße residierend, nannte Berlin 1908 den „Parvenu unter den Großstädten und die Großstadt der Parvenus. […] Genau genommen, ist die Großstadt Berlin gar nicht vorhanden. Was uns den Namen gibt, ist die Fabrikstadt, die im Westen niemand kennt[.]“
Nachbarschaften
Nachbarschaften
|Es fügt sich. Vielleicht fügt es sich auch überhaupt nicht. Ich weiß kein bisschen, wohin ich mich fügen soll. Ich kenne Nachbarschaften, aber ich kenne nicht die Nähe, die am Feuer entsteht, wenn sich die Meute dort versammelt. Ich weiß nicht, wo in den Zwischenräumen zwischen den Wohnungen das Feuer brennen soll, weil in den Zwischenräumen trotzdem noch Wandmaterialien festgebaut sind.
Guinea Underground
Guinea Underground
|Mari ist tot. Und ich schäme mich für meine Trauer. Es ging ihr zeitlebens besser als so manchem Menschen.
Übergänge
Übergänge
|Nachbarschaft ist ein ambivalentes Verhältnis. In kaum einer anderen Beziehung liegen Distanz und Nähe, Freundschaft und Feindschaft, Öffentlichkeit und Intimität so nah beieinander. Die räumliche Nähe fordert eine eigene Form des Abstandhaltens ein, damit Nachbarn einander über längere Zeit und auf engem Raum ertragen können. Nachbarn sind aneinander gebunden, auch wenn sich ihre Lebensvollzüge bis auf den geteilten Ort in keiner Weise gleichen.
Meine Straße
Meine Straße
|Als ich das erste Mal einen Fuß in meine Straße in Berlin gesetzt habe, ging mir sofort die Frage durch den Kopf: Was mochte in dieser Straße alles passiert sein, dass sie heute solche Narben trägt?
Erste Umzüge
Erste Umzüge
|Der erste selbständige Umzug des Lebens brachte den jungen K. von der Stolpischen Straße in die Bergener Straße. Mit Aplomb und Türenschlagen und doch einer gewissen Rest-Unterstützung der Eltern.
Der Nachbar in mir
Der Nachbar in mir
|Obwohl Herr Tiberius dreimal gestorben ist, werde ich ihn nicht los. Er war mein Nachbar, jetzt ist er mein Begleiter. Er wohnte unter mir, jetzt lebt er in mir. Er war mein Feind, inzwischen kommen wir leidlich miteinander aus. Im Jahr 2002 kaufte ich mit meiner damaligen Frau eine Wohnung im Erdgeschoss einer Villa in Lichterfelde West.
Pluri-Polis – The City that is Many
Pluri-Polis – The City that is Many
|Since moving to Berlin in the early 2000s, I have lived in many areas of town. This, in fact, may be an understatement. During my most nomadic year, I may have lived in four different places.
Timequake. Spatiotemporal disturbances in the Berlin city center
Timequake. Spatiotemporal disturbances in the Berlin city center
|In his seminal novel Timequake, Kurt Vonnegut envisions a capricious universe temporarily displeased with its own continuous expansion. In an act of unprecedented quirkiness, the universe decides to shrink back to a slimmer version of itself, making everyone on earth and elsewhere relive the last decade of their lives.
Walking towards the Phantom Wall
Walking towards the Phantom Wall
|Deboarding the U1 underground line at Kottbusser Tor, you step onto an above-ground platform towering at the top of a roundabout. To the north, through the residential complex hovering over Adalbertstraße, is the center of eastern Kreuzberg – dubbed SO36 after its former postal code.
The Asa Tree
The Asa Tree
|Growing up in an intensely wooded London suburb, I had a strong suspicion that our neighbours played a big part in the plan for grand conformity. “What would the neighbours think?”
In Trittpflanzengesellschaft durch die Stadt
In Trittpflanzengesellschaft durch die Stadt
|Nachbarschaft ist ein ambivalentes Verhältnis. In kaum einer anderen Beziehung liegen Distanz und Nähe, Freundschaft und Feindschaft, Öffentlichkeit und Intimität so nah beieinander. Die räumliche Nähe fordert eine eigene Form des Abstandhaltens ein, damit Nachbarn einander über längere Zeit und auf engem Raum ertragen können. Nachbarn sind aneinander gebunden, auch wenn sich ihre Lebensvollzüge bis auf den geteilten Ort in keiner Weise gleichen.
Existenzielle Nachbarschaft
Existenzielle Nachbarschaft
|„Ich hatte wieder nicht schlafen können, und war ans Fenster getreten : rechtwinklig dazu, in ihrem Erker, stand die Nachbarin, Kriegerwitwe; wir hatten noch nicht miteinander gesprochen.“ Der Protagonist von Arno Schmidts 1956 veröffentlichter, dreiseitiger Kurzgeschichte Nachbarin, Tod und Solidus scheint seiner Nachbarin nicht nur räumlich nahe, sondern auch hinsichtlich der gemeinsamen Disposition, nicht schlafen zu können.
Die Namen der Nachbarn
Die Namen der Nachbarn
|Nur noch selten findet man heute in den Hauseingängen der Berliner Mietskasernen aus der Gründerzeit einen Stillen Portier. Dieser – zumeist eine hölzerne Tafel mit ebenso vielen Feldern, wie das Objekt Wohnungen aufweist, die jeweils mit den Namen der aktuellen Mieter bestückt wurden – bot Besuchern eines Hauses Orientierung, wer wo wohnte.
Das Juweliergeschäft
Das Juweliergeschäft
|In der Badstraße hat das Juweliergeschäft Işin eröffnet. Goldschmuck ist wieder beliebt, war schon immer beliebt.
Herr Hamadi
Herr Hamadi
|Sogar der Frisör hat aufgemacht. Dabei hätte ihm das Hämmern und Vibrieren, das von der Baustelle auf der anderen Seite des kleinen Platzes bis in seinen Laden dringt, wenigstens am Vormittag noch erspart bleiben können. Wer kommt schon am Vormittag zum Haare Schneiden.
Neue Händler
Neue Händler
|Im arabischen Viertel wurde ein Gerüst aufgestellt. Darunter, im Schatten des Gangs, der den Gehsteig vor den Geschäften einengt und der mit einer Plane verdunkelt ist, haben die neuen Händler endlich einen Ort gefunden, an dem sie auf dem Boden ihre Tücher ausbreiten können.
Nachbarschaftswache
Nachbarschaftswache
|Einer wartet im Dunkeln darauf, dass alles vorbei ist. Einer lässt seinen Blick wandern, so weit es geht. Es geht nicht weit. Der Blick flieht zurück in den Kopf von einem, einer, der die Augen schließt.
Szene und Wirklichkeit
Szene und Wirklichkeit
|Die helle Stadtflur saugt das Sonnenlicht auf und wirft es mir ins Gesicht. Ein neuer Streifen ist erst kürzlich angelegt worden. Sanft abschüssig führt er mich vom Lärm der Potsdamer Straße auf eine etwas unschlüssig wirkende Gebäudegruppe zu, der weite Freiflächen vorgelagert sind.
Sie verlassen den heteronormativen Sektor
Sie verlassen den heteronormativen Sektor
|Liebe Kilou, manche Menschen fragen sich, was ihre Katze eigentlich den ganzen Tag macht. Erwischt! Du schläfst die meiste Zeit. Soll ich Dir mal erzählen, was ich so treibe? (Zumindest, wenn ich die Wohnung verlasse, sonst weißt Du ja, wie ich dasitze oder liege.)
Beantwortung der Frage: Wo lebst du?
Beantwortung der Frage: Wo lebst du?
|Gute Frage. Manchmal ist man sich nicht einmal sicher, ob man überhaupt lebt. Denn es geht immer so: man findet sich vor an einem Ort und lässt sich die Frage gefallen, wie um Himmels willen man hier hin gekommen ist.
Zuses Wohnzimmer
Zuses Wohnzimmer
|Letztes Jahr war ich mit einem Aufenthaltsstipendium in einer Villa in Pacific Palisades. Schon vor der Abreise aus Berlin hatte ich einer Freundin, die ich von meinem Bachelorstudium in den Nullerjahren in Seattle her kannte, gemailt.
Selbstporträt der Autorin in ihren Arbeitszimmern
Selbstporträt der Autorin in ihren Arbeitszimmern
|Ich biege in meine Straße ein, da ist das Varietétheater, der Tattooladen, der vor Kurzem den Betreiber gewechselt hat, nicht mehr Hafen, sondern Parlour heißt er jetzt; da ist die Paartherapeutin im ehemaligen Schmuckladen, der bis 2017 ein anarchistischer Infoladen war; als er geräumt wurde, stand ich auf dem Balkon und habe zugesehen. Ich war gerade erst im Nebenhaus eingezogen.
Von Katzen und Menschen, Fakt und Fiktion, und Berlin – Über Leben von Maki Shimizu
Von Katzen und Menschen, Fakt und Fiktion, und Berlin – Über Leben von Maki Shimizu
|Einen neuen Comic kann man sich (wie eine neue Stadt auch) auf verschiedenen Wegen erschließen. Mitten rein in das Gewühl und sich treiben lassen oder aber aufmerksam die kleinen Fährten studieren, die das Werk selbst rahmen und verorten. Maki Shimizus 2021 publizierter, fast 400 Seiten starker Comic-Roman Über Leben bietet sich für beide Herangehensweisen hervorragend an.
Komşu Komşuuu – Huhu, Nachbar
Komşu Komşuuu – Huhu, Nachbar
|Denke ich an Nachbarschaften, dann denke ich an die hohen Schuhe meiner Anneanne. Und die Stoffpantoffeln, die plötzlich vor ihrer Haustür lagen. Eine klare Reaktion aus den „Klang“, den ihre Holzabsätze verräterisch auf den Treppen hinterließen.
Was ist Nachbarschaft? Wie geht Nachbarschaft?
Was ist Nachbarschaft? Wie geht Nachbarschaft?
|Seit ihren Anfängen prognostiziert die Stadtforschung regelmäßig das Aus der Nachbarschaft. Während sich die dörfliche Gemeinschaft im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung oftmals in neue städtische, (manchmal nur vermeintlich) freier gewählte Nachbarschaften auflöste, wurden auch diese urbanen Nachbarschaften in Wellen für erodierend erklärt.
The Ruins of Nostalgia 63
The Ruins of Nostalgia 63
|It was the last unrenovated building in Prenzlauer Berg, and all who came to inspect its weathering tiers fell (inwardly) to their knees in veneration. When she lay on her bed she could feel everything she’d used to look so ardently forward to fall behind her like old-growth redwoods thundering to the forest floor as the tree-huggers were escorted out of the woods in handcuffs on the back of a logging truck, supine like the lumber.
Das Leben schreibt keine guten Geschichten
Das Leben schreibt keine guten Geschichten
|Romane schreiben ist eine unglaubliche peinliche Angelegenheit. Es fühlt sich an, als würde man sich nackt ausziehen. Am helllichten Tag. Auf der Verkehrsinsel einer vielbefahrenen Straßenkreuzung. Mitten im Berufsverkehr.
Mein ganzes Leben wohn ich hier
Mein ganzes Leben wohn ich hier
|Wie er sich früh schon ein oder zwei Schaltjahre beengt/ im Treppenhaus herumdrückt und erst entweicht/ als sich die Ströme neuer Mieter einen Spalt weit auftun…
Das Freiluftbüro
Das Freiluftbüro
|„Warum räumst du nicht mal auf, fragt Isabelle, die mich heute im Freiluftbüro besucht. Sie zeigt auf den Müll unter dem Tisch und um die fest verankerten Hocker in der halb überwucherten, fast zur Laube gewordenen Nische der Grünanlage am Vinetaplatz, Gesundbrunnen, Berlin-Wedding.
hoi, wem ghörsch?
hoi, wem ghörsch?
|hoi, wem ghörsch. fragt man in liechtenstein, wenn man jemand neues kennenlernt. die einzig richtige antwort ist der name des vaters, weil dem gehörst du.
Alles anders
Alles anders
|Ein Abend im Januar 2022. Kurz hinter der Schillingbrücke, die vom Ostbahnhof nach Kreuzberg führt, fällt mir ein junger Mann auf, der mit Rollkoffer unschlüssig an der Kreuzung steht. Er spricht die Vorübereilenden auf Englisch an, ob sie ein paar Euro entbehren können, er habe zu wenig Geld für die Übernachtung im Hostel. Ich bleibe stehen und komme mit ihm ins Gespräch.
Beben
Beben
|Am Montagmorgen öffnet Helene ihr Mailprogramm. Ein Frühlingsmorgen im neuen Büro im Kiezquartier. Sie sieht vom Schreibtisch aus dem Fenster, all diese Menschen hinter den dunklen Scheiben, auf den Gehwegen mit ihren Masken und angeleinten Hunden und Kapuzen und Handys sind irgendwie ihre Menschen.
Wörter in Nachbarschaft: avenidas auf dem Weg durch Berlin
Wörter in Nachbarschaft: avenidas auf dem Weg durch Berlin
|Im Februar 2019 brachte die Hellersdorfer Wohnungsgenossenschaft Grüne Mitte das Gedicht avenidas von Eugen Gomringer an der Fassade eines ihrer Gebäude in der Kyritzer Straße an. In schwarzen Lettern aus Metall wurde der Text in zwei Versionen – spanisch und deutsch – auf die weiße Außenwand des fünfgeschossigen Wohnblocks montiert.
Nachbarschaften in Libidissi
Nachbarschaften in Libidissi
|Für seinen 1998 erschienenen Debütroman Libidissi hat Georg Klein einen merkwürdigen Ort erfunden: die titelgebende Stadt Libidissi. Allerdings kann man bis zum Ende des Romans nur vermuten, dass es sich bei dem Titelwort um einen Ortsnamen handelt.
Zwischen amerikanischer Color-Line und deutscher Teilung
Zwischen amerikanischer Color-Line und deutscher Teilung
|Afroamerikanische Autor*innen fühlen sich Deutschland – und insbesondere der deutschen Bundeshauptstadt – näher, als man glaubt. Diese These und die überraschend unterschiedlichen historischen, politischen und kulturellen Konstellationen, anhand derer sie sich belegen lässt, ist mit den Namen einiger der einflussreichsten afroamerikanischen Denker*innen verknüpft…
Good fences make good neighbors.
Robert Frost, Mending Wall, 1914
Über das Projekt
Die Anthologie NACHBARSCHAFTEN, herausgegeben von Christina Ernst und Hanna Hamel, ist eine Publikation des Interdisziplinären Forschungsverbunds (IFV) „Stadt, Land, Kiez. Nachbarschaften in der Berliner Gegenwartsliteratur“ am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. Seit 2019 erforscht das Projekt das Phänomen der Nachbarschaft in der Gegenwartsliteratur und bezieht dazu Überlegungen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen mit ein. In der im November 2020 online gestellten Anthologie können Leser*innen durch aktuelle Positionen und Perspektiven aus Literatur und Theorie flanieren, ihre Berührungspunkte und Weggabelungen erkunden und sich in den Nachbarschaften Berlins zwischen den Texten bewegen.